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Neuer JBBL-Headcoach - Teil 2

Geschrieben von
Nima
Veröffentlicht am
12.9.2019

Higherlevel Berlin: Welche Trainerstationen hast Du hinter Dir?

Josef Dulibic: Ich war insgesamt 13 Jahre bei Cibona Zagreb als Trainer tätig und bin dann für einige Monate nach Bosnien gegangen, um dort eine mu18 zu coachen, die auch in der 2. Liga spielte. In mir kam der Wunsch einer Veränderung auf. Die bosnische Kleinstadt, für die ich mich entschieden habe, hatte zwar nur 4.500 Einwohner und doch eine lange Basketballtradition. Ich wurde vom damaligen Präsidenten gebeten, die Strukturen des Basketballvereins zu verbessern und in die richtigen Bahnen zu lenken. Das kam mir wie die Arbeit in einer Mine vor. Man sucht nach dem nächsten Goldstück in Schulen etc. Nach drei Monaten kam dann allerdings das Angebot von Alba Berlin, Headcoach der NBBL zu werden. Dieses Angebot hatte natürlich einen kleinen leistungssportlichen Fokus, der mir gefallen hat, so dass ich mich entschied, das Angebot anzunehmen.

Higherlevel Berlin: Wie ist Alba Berlin auf Dich aufmerksam geworden?

Josef Dulibic: In den Sommerferien habe ich bei diversen Nationalmannschaften als Co-Trainer gearbeitet. Dadurch kam man schnell mit anderen Menschen in Berührung und es entsteht nach und nach ein Netzwerk. Durch ehemalige Spieler, mit denen ich gearbeitet habe, kannte man meinen Namen und hat einen Eindruck meiner Trainerqualität erhalten. So ist letztlich Himar Ojeda – der aktuelle Sportdirektor von Alba Berlin - auf mich aufmerksam geworden und hat mir das Angebot nach Berlin zu kommen. Ursprünglich suchte er einen Scout für Osteuropa, der die Strukturen und Spieler im ehemaligen Jugoslawien kennt. Ich wurde Himar über diverse Zufälle empfohlen und haben uns persönlich bei der damaligen u19 Weltmeisterschaft kennengelernt. Als Himar sich entschieden hat, das Angebot von Alba Berlin anzunehmen, bin ich ihm gefolgt und nach Berlin gegangen.  

Higherlevel Berlin: Das klingt, als hätte es viele Zufälle geben, die dich nach Berlin und zu Alba brachten. Läuft eine Trainerkarriere immer zufällig ab?

Josef Dulibic: Das ist schwer zu sagen. Zu meiner Zeit gab es kaum hauptamtliche Trainer. Das war früher ganz anders. Man hat gar nicht so langfristig gedacht. Ich glaube, es ist in Deutschland viel einfacher, hauptamtlicher Trainer zu werden, weil der Markt einfach viel größer ist. Allein durch die Bundesligisten in der BBL muss es 54 hauptamtliche Trainer/innen geben.

Higherlevel Berlin: Wie beurteilst Du den Standort Deutschland aus basketballerischer Sicht?

Josef Dulibic: Es gibt viele Trainer, die aus dem Ausland kommen. Es ist Bewegung in Europa. Die Größe Deutschands, die Jobsicherheit und die Gehaltsaussichten sind schon starke Argumente für eine Anstellung in Deutschland.

Higherlevel Berlin: Du bist jetzt zwei Jahren in Deutschland für Alba Berlin tätig. Wie lief der Empfang ab?

Josef Dulibic: Alba Berlin hatte ein Gastspiel in Zagreb im Jahr 2017, bei dem ich die Chance hatte, Marco Baldi kennenzulernen. Da gab es die ersten Gespräche. Als ich nach Berlin gekommen bin, hat Norbert Opitz mich vom Flughafen abgeholt.

Higherlevel Berlin: Wie sahen deine zwei Saisons bei Alba in der NBBL aus?

Josef Dulibic: Als NBBL Trainer habe ich drei Frühtrainings gegeben, welche dienstags bis donnerstags stattgefunden haben. Dann war ich kurz zuhause. Ich habe mir die Spiele vom letzten Wochenende angesehen und ausgewertet, den Jungs geschnitten und geschickt. Dann kamen die normalen Teamstrainings am Nachmittag. Am Wochenende haben wir zwei Spiele gespielt: Samstags in der  1. Regionalliga. Am Sonntag dann in der NBBL.

Higherlevel Berlin: Hast Du Dir in den zwei Jahren in Berlin eine Meinung über die Berliner Basketballlandschaft machen können?

Josef Dulibic: Aufgrund des enormen Trainings-und Spielumfangs war das kaum möglich. Natürlich hätte ich gerne mehr Spiele und mir die Trainingsqualität unterhalb der NBBL angesehen, um auch auf NBBL Niveau zu verstehen, weshalb die Spieler so ausgebildet sind wie sie sind. Natürlich war es mir wichtig zu verstehen, wie die Berliner Vereine arbeiten. Wer arbeitet mit den Kids, wie viel trainieren sie, was trainieren sie. Alba Berlin als Profiverein ist natürlich der Leuchtturm, der irgendwann das gesamte Talent bei sich vereinen sollte. Ich glaube, Berlin hat als Stadt in diesem Bereich riesiges Potenzial.

Higherlevel Berlin: Wie setzt Du deine Schwerpunkte in der Arbeit bei Higherlevel für die kommende Saison?

Josef Dulibic: Ich möchte auf jeden Fall in die Schulen gehen, um Rohdiamanten zu sichten. Ich möchte das Leistungssportkonzept größer denken. Natürlich ist es schön, wenn ich Spieler ausbilden kann, die die Anforderungen bei Alba Berlin erreichen können. Die Jungs, die es nicht zu Alba schaffen, bringt das Training natürlich auch eine Menge. Man lernt so viel über sich, die Selbstorganisation. Die Jungs lernen, mehr und besser über ihre Zeit nachzudenken. Ich bin überzeugt, sie werden durch das Training auch zu besseren Menschen, selbst wenn sie das Ziel, irgendwann bei Alba zu spielen, nicht erreichen.

Higherlevel Berlin: Wie relativierst Du Dich nach einem Spiel? Darf Dich deine Partnerin ansprechen oder brauchst Du deine Ruhe?

Josef Dulibic (lacht): Natürlich darf sie mich ansprechen. Dennoch läuft das Spiel wie ein Film im Gehirn ab. Es passiert ganz natürlich. Welchen Rebound haben wir abgeschenkt, warum hatten wir 30 Ballverluste und der Gegner nur 7? Darüber denke ich eine ganze Weile nach und leite daraus dann Erkenntnisse für das nächste Training ab.

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